Staub und Dreck


Bei Ihnen zu Hause bemühen wir uns sehr...
Die Kehrseite "moderner" Baustoffe - überall Staub
Einst schlug nur der Hammer - heute sägen wir alles
Arbeitsmediziner forderten den 25 kg-Sack, die Baumärkte setzten ihn durch

Bei Ihnen zu Hause bemühen wir uns sehr...

Wir versuchen in der Wohung die Entstehung von Staub und Dreck zu vermeiden. Das wird man von uns, besonders im Privathaus, erwarten. Dazu werden Staubschutzmaßnahmen ergriffen, Staubwände aus Holzlattenkonstruktionen und Folienplanen aufgebaut und mit Tesaband abgedichtet. Wenn es sich um hochempfindliche Räume handelt, werden die Staubwände gar aus Holzplatten und ganz dicht hergestellt. Darin werden auch Türen mit Dichtungen eingebaut. Als wir z.B. einige Ortknotenstellen der Telekom baulich auf die Umstellung auf ISDN vorbereitet haben, gab es im laufenden Betrieb keine andere Wahl. Die Maurer mußten pinibel mit Lappen und Staunsauger arbeiten. Natürlich ist war das ein hoher Aufwand, aber es wäre unbezahlbar, die ganze Technik zeitweise umzulegen.

Immer ist das staubfreies Arbeiten nicht möglich. Die Putzfrau ist eben billiger als ein Staubschutz. Da gibt es eben mal ein wenig Staub, es ist ja nur einmal. Die Putzfrauen kennen das und finden sich auch damit ab. Der Maurer hinterläßt seinen Arbeitsplatz üblicherweise besenrein. Den Rest muß dann die Putzfrau wischen.

Ein Handwerker macht in der Regel den Schmutz in der Folge seiner Tätigkeit für Sie und nicht einfach nur so. Gut, es gibt ganz ordentlich Maurer aber die sind auch, wie auch alle die Feldfrüchte am Wochenmarkt, eben nicht alle gleich. Ein bisschen wie im Leben, geht auch mal was daneben.

Die Kehrseite "moderner" Baustoffe - überall Staub

Staubkopftuch
Staubfiltermaske
staubige Säcke als Abfall
Der Baustoffmarkt ist Dank der Heimwerkermärkte gigantisch gewachsen und liefert jedes und alles für den (dümmsten) Laien vorgemischt in der dreifach gepacken Tüte an. Der Nachteil davon sind horrende Matrerialpreise und mit jeder geöffneten Tüte quillt eine Wolke Staub dem Maurer ins Gesicht.

Dazu kommt die Putzverarbeitung mit der Maschine, auch hier gibt es wieder Staub. Und ein Haufen Säcke bleibet als Müll zurück. Der muß wieder gesammelt und gebündelt werden. Dabei gibt es noch einmal eine Staubdusche. So muß sich der Maurer schützen. Mit einem Kopftuch sieht er aus wie eine Muslimin , mit dem Staubfilter macht er Eindruck als Krieger mit Gasmaske. Die Staubmasken sind aber sehr wichtig, denn alle Grenzwerte der kaum beachteten Richtlinen zur Staubbelastung werden auf der Baustelle immer weit überschritten. Fürsorge heißt hier, Staubschutz anzuordenen.

Einst schlug nur der Hammer - heute sägen wir alles

Einst war das universale Hauptwerkzeug der Hammer. Mit einem Mauererhammer konnte alles Material passend geschlagen werden. Dazu waren die Steine natürlich handlich. Die Ziegelmaße entstammten der Geschichte des Machbaren und haben sich in Leonardos Goldenem Schnitt wieder gefunden. Einen Ziegel kommte man mit einer Hand fassen. Heute haben wir "Riesen-Lego-Steine" (Koffersteine) im nicht mehr handhabbarem Format ( 25 kg schwer ). Solche "Steine" sind nur mit zwei Händen vor dem Bauch mit Mühe zu schleppen. Da scheitert jeder Maurerhammer, die müssen auf die Steinsäge. Was dabei anfällt, ist wieder eine Menge Staub. Kommt Wasser dazu, haben wir den Staub zeitverzögert, wenn es trocken wird - am Ende auch wieder Staub.

Steinsäge mit Wasserstaubnebel
Staub aus Putzmaschine und Gerätschaft

Das weiter recht schmutzige Geschäft ist ein immerfort dauerndes Geschleppe an Kabeln, Schlauchleitungen und Maschinen. Morgens werden sie ausgepackt und abends sauber gemacht und wieder verstaut. Auch hier ist wieder Staub und Nässe. Die Hände leiden unter den vielen chemischen Beimengungen der "modernen" Baustoffe. Es bedarf einem langen Anlauf, daß Zement nun endlich chromatfrei geliefert wird (übrigens längst zum gleichen Preis). Eine Erleichterung für die vielen Maurer, die zuvor ein Leben lang an der Zementkrätze leiden mußten.

Staub durch Schutttransport über Schrägaufzug (aus dem U-Bahntunnel in Schuttcontainer)

Arbeitsmediziner forderten den 25 kg-Sack, die Baumärkte setzten ihn durch

Ohne engagierte Arbeitsmediziner und Baumärkte, wäre alles beim Alten geblieben. Es galt bisher als normal, daß ein Maurer 50 kg-Säcke schleppen kann. Der Spediteur, der aus Sparsamkeit maches im Doppelpack lieferte, ging auch mal von noch mehr aus. Die Industie hatte den 50 kg Sack als Norm gesteckt. Nun sind wir endlich bei den 25 kg Säcken angelangt, wobei immer noch 30 kg bis 40 kg Säcke im Handel zu finden sind. Das war die Forderung der Arbeitsmediziner. Durchgesetzt haben den 25 kg-Sack letzlich aber die massenhaft emporschießenden Baumärkte. Kein Heimwerker wollte einen 50 kg Sack aus dem Baumarkt mitnehmen.