Darunter bezeichnet man die sogenannten Staken, Stakhölzer oder Stickhölzer. Die Wörter entstammen der niederdeutschen Sprache, staken und sticken bedeutet, das feste Umfassen von Stöckern (minderwertige Rundhölzer) um diese irgendwie, hier in die seitliche eingeschlagenen Längsnuten der Deckenbalken, einzufügen. Auch ein Fischer stakt mit einer langen Stange im Grund, um sein Boot fortzubewegen.
Solche Staken wurden aus minderwertigem Abfallholz, dass bei der Durchforstung massenweise anfällt durch Aufspalten hergestellt, wobei die Rinde dran blieb. Auf der Baustelle wickelte man vorher in Lehmschlamm gebadetes langes Stroh als Wickel (oder Windel) um die Staken herum. Und baute sie in die Nuten zwischen die Deckenbalken eingeschoben als Einschubboden ein. Dabei abstehendes Material wurde beim Einbau der Wickel auf der Ober- und Unterseite an die zuvor eingebauten Wickel übergeschlagen und glatt gestrichen. Hierauf, auf den Einschubboden, kommt später dann der Strohlehm in den Deckenfelder.
Hier die Untersicht der Decke eines aufgebauten Hauses im Museumsdorf Hösserinmgen (bei Suderburg) , wo die Lehmwickel gerade eingebaut wurden. Alles ist noch naß, daher auch die Deckensteife, um das zusätzliche frische Einbaugewicht abzumindern. (Wassergewicht kommt hinzu, 1ltr Anmachwasser = 1 kg zusätliche Last)
Eine Aufsicht auf die bereits hier 400 Jahre alten Lehmwickel am Rittergut Apelern. (Darunter ist die Stuckdecke, daher ist es ratsam hier keine großen Einzellasten abzusetzen, das Gewicht des Handwerkers trägt sie zwar praktisch allemal, totzdem sind übergelegte Bohle bei den Arbeiten sinnvoller)
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