ausgegraben
unter dem Estrich
Spuren
Natur am Bau
Die Schule des Lebens, mit den Augen eines Gorki durch die Welt des Bauens...
Bei Erdarbeiten findet sich immer Interessantes |
Es gibt immer wieder Wunderliches zu beobachten, denn ein wenig Schatzsuche hat der Bau schon an sich. Gräbt man um ein Haus herum aus, findet man vieles was vergangene Generationen entsorgt haben. Heute sind das interessante Spuren. Darunter sind Keramiken von alten Kachelöfen, die nach Einführung der Warmwasserheizungen als unnütz zerschlagen und in die Baugrube verscharrt wurden. Oder sturmzerbrochene Dachziegel mit Brennzeichen.
Noch interessanter sind die Inhalte der alten Wasserbrunnen in den Höfen von alten Stadtteilen. Schließlich ist es gerade mal 80 Jahre her, als die eigenen Wasserbrunnen an Bedeutung verloren hatten. So waren hinter älteren Gebäude oft im Hofgarten Brunnenstellen vorhanden.
In einem älteren Ziegelgebäude aus der Jahrhundertwende fanden wir die offene Feuerstelle aus den Zeiten, als an gleicher Stelle vormals ein Bauernhaus (aus Fachwerk) stand. Dort fanden wir auch viele Tonscherben.
Terrazzo herstellen, bedeutet schleifen, schleifen, schleifen | Vorangegangene unüberlegte Rohrverlegungen zerstörten diese Terrazzofläche. Nun haben wir sie wieder ergänzt. |
Unter Zementestrichen kommen plötzlich alte Terrazzoböden zum Vorschein, die der Zeitgeist seinerzeit als altmodisch verbannt hatte.
Da heißt es, retten was zu retten ist. Ein bischen recherchieren und schon ist auch huete das passende Material wieder gefunden.
Das Problem ist, die handwerkliche Ausführung in einem annehmbaren Kostenrahmen mitzuliefern.
Aber mit ein wenig Liebe zum Handwerk geht das schon zu machen.
Und die Natur ist auch ein Kleinod am Bau, Wenn sich hier und dort ein Samen einnistet und plötzlich in unwirtlicher Umgebung aufkeimt und erblüht oder auch nur ergrünt, es ist immer schön anzusehen.
Auch Kalkgruben treten bei Aufgrabungen wieder zu Tage. Dort wurde einst der gebrannte Kalk, der mit dem Fuhrwerk zur Baustelle gebracht wurde, an Ort und Stelle mit Wasser gelöscht und in der Kalkpfanne gerührt. Daneben wurde auch Weißkalk eingesumpft. Kalk war einst das gängige Bindemittel im Mörtel für Mauerwerk und Putz.
Steinbruch in Linden | Kalkbruch in Ahlem, Limmerhöhe |
Der feine Sand für den Mauermörtel kam aus Beerenbostel, dort wo heute die Möbelmärkte sind. Später kam der beste Mörtel (schon vorgemischt aus Kalk und Sand) aus Mellendorf. Der Lindener Berg lieferte auch die gebrochenen Kalksteine für die Fundamente. Die Leineniederungen den Lehm als Baustoff in den Holzbalkendecken und als Mörtel und Putz.
Lehmziegelbauten findet man z.B. in den Ackerbürgerhäusern an der Deisterstraße noch heute als Baustubstanz vor. Die Keller wurden aus gebrochenem Kalkstein als Tonnengewölbe ebenfalls in Lehmmörtel hergestellt. Auch in einer Stadt wie Hannover, läßt sich die Geschichte an der Bausubstanz verfolgen. Dem Kenner wird sich beim Umbauen immer wieder neues aufblättern, man muß es nur zu lesen wissen.
Und die Natur ist auch ein Kleinod am Bau, Wenn sich hier und dort ein Samen einnistet und plötzlich in unwirtlicher Umgebung aufkeimt und erblüht oder auch nur ergrünt, es ist immer schön anzusehen.
einsames Mauerblümchen | noch einsameres Fensterbrettblättchen |
Mal kann man nicht ausschalen, weil sich gerade Vögel in der Schalung eingenistet haben - aber jeder versteht das und die Schalung bleibt solange stehen.
Und die unheimlichen Begegnungen mit Fledermäusen zeigt, hier kann in einem baufälligen Haus auch noch Leben sein, wo es niemand vermutet. Daher ist der Fledermausschutz immer eine Überlegung wert. Das ist übrigens auch gesetzlich verankert. Ansprechpartner sind die Fledermausbeauftragten der Länder. (Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Frau Patthöfer, An der Schalake, 31135 Hildesheim, Tel. 05121- 509 296) Leider ist das viel zu wenig bekannt. Eine kompetente
Ansprechpartnerin vor Ort in Hannover ist Frau Elke Mühlbach, Tel. 0511 - 55 21 55 vom BUND. Sie ist die Fledermausbeauftragte der Region Hannover.
Wie auch der Schutz der Turmfalken und Eulen bei Dachumbauten bedacht werden muß. Ansprechpartner ist hier der Jagdbeauftragte. Wir haben immer erlebt, dass niemals der Bau davon negativ betroffen wurde, denn es gab kompetente Beratung und für den Brutzeitraum konnte immer eine Lösung im Bauablauf gefunden werden, die kostenneutral war. Für den Bauherrn und die Firmen gab es dann einen entsprechenden guten Leumund.
Auf dem Weg zum Biergärten Waaterloo und zum Biergarten an der Mühle auf dem Lindener Berg, eine Begegnung zwischen bauaufsichtlichem Baugrenzgebot und der unbändigen Kraft eines Baumes - oder, was düngt den Baum so zu tun?
Auf dem Weg zum Biergarten "Am Waterlooplatz" Ein Biergartenbaum verläßt das Lokal... einfach durch die Wand durch! | Nun Obacht geben: Durch Amtmann`s Gebote und Architekten`s Planung gab der Vollzugsmaurer dem Baum nun deutlich Paroli. - Bald ist wieder Saison am Waterloo-Biergarten... Wir sind gespannt, wie geht es weiter? | Das könnte auch für Zuvor die Lösung werden: Baum im Frieden mit der, Grenzmauer, der Baugrenze und der Bauaufsichtsbehörde. Die Friedhofsmauer am Linderner Berge, auf dem Weg zum Biergarten "Lindener Berg" |
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